Die Bundesrepublik besteht seit ca. 80 Jahren und hatte seitdem mehrere vom demokratisch gewählten Parlament legitimierte Kampfeinsätze (z.B. Yugoslawien, Afghanistan). Man kann jetzt darüber streifen ob z.B. der Afghanistan-Krieg eine gute Idee war, aber dafür können die Veteranen ja nichts.
Es gibt auch viele Nazis in der Armee, aber ich denke nicht, dass das genug sind, um alle Veteranen pauschal als Nazis zu bezeichnen.
Oder hat der 15. Juni speziell irgendwas mit dem NS-Regime oder Preußen zu tun?
auch wenn jeder einzelne von den rechten Deppen gerade in der Bundeswehr (ähnlich btw. wie bei der Polizei) höchst bedenklich ist und ein schlechtes Bild auf Deutschland als Ganzes wirft, so sind es doch zum Glück nur einige wenige, die allerdings das Bild für alle bestimmen und damit dem gesamten Ansehen schaden.
Allerdings gibt es ein Mittel dagegen: Auch Leute, die eben nicht der “Mitte” oder dem “Rechten” Spektrum zuzurechnen sind, dürfen gerne zum Bund. Dort können sie dann zum einen als Korrektiv handeln und gleichzeitig einen integralen Bestandteil für die durchaus wichtigen Aufgaben bilden.
Das Problem kommt nämlich überhaupt erst dadurch, dass man diese Front offen lässt…
Gehen drei antiautoritäre Linke zu einem wahnsinnig autoritären Verein und bekämpfen die Strukturen von innen. :)
Ist natürlich schon stressig, wenn man zusätzlich zum Kriegseinsatz auch noch ständig gegen die eigenen Kollegen und Vorgesetzten kämpfen muss. Gerade bei den typischen Linken, die grundsätzlich ein Problem mit starren Hierarchien haben, dürfte das insgesamt eher schwierig sein.
es kommt drauf an, wohin man kommt und in welchen Bereichen man aktiv ist. Tatsächlich ist nämlich Kameradschaftlichkeit sowie die in Deutschland insbesondere betonte “innere Führung” wesentlich ausgeprägter.
Leider haben die meisten, wenn sie Bundeswehr hören, nur die typischen, amerikanischen Klischees vor Augen. Das macht viel kaputt.
Magst du das für einen absoluten Laien ausführen? Ich kann mir gerade gar nicht vorstellen wie ein Militär funktioniert das nicht in starren Strukturen denkt. Irgendwer wird schon am Ende recht haben und das gilt dann auch oder?
Ich kann hier sehr offene Quellen zur Inneren Führung empfehlen, da das Konzept damals als Teil einer öffentlichen Debatte erarbeitet und seitdem verfeinert wurde.
Grundsätze der Inneren Führung sind unter anderem der Staatsbürger in Uniform, also, dass Soldaten in Deutschland die selben Rechte und Pflichten haben wie jede:r andere Deutsche:r und keinen Sonderstatus genießen.
Außerdem setzt die Innere Führung Grenzen für Befehle und Gehorsam und verlangt eine individuelle Abwägung. Teil des Ganzen ist auch das Konzept der “Führung mit Auftrag”. In der Regel wird kein kleinteiliger Befehl ausgegeben, sondern ein Auftrag, der dann in seinem Rahmen selbstständig von den Soldaten im Einklang mit dem geltenten Recht und seinem Gewissen selbstständig ausgeführt wird. Dadurch wird eigenständiges Denken und Handeln der Soldaten gefördert und sturem Gehorsam Einhalt geboten. Führen mit Auftrag hat außerdem den Vorteil, das die Bundeswehr flexibeler agieren kann und ein Auftrag durchaus auch diskutiert werden kann.
Vielleicht noch als Ergänzung zu @Tabloid:
Die Innere Führung, wie sie in Deutschland gelebt wird, ist insbesondere im Vergleich zu dem Prinzip in den USA ein krasser Gegensatz. So wird dir explizit gesagt, dass du gerade nicht jeden Befehl stur befolgen, sondern auch stets dessen Motive hinterfragen sollst. Eine Verweigerung eines klar völkerrechtswidrigen oder illegalen Befehls ist daher absolut straffrei für dich.
Umgekehrt sind Führungskräfte bzw. hochrangige Offiziere durch dieses Prinzip verpflichtet, ihre Untergebenen wie Menschen zu behandeln (ein Konzept, bei dem jeder Ami wohl einen Lachanfall bekommen dürfte). Sie tragen also ähnliche Verantwortung wie andere Pädagogen.
Diese ganzen Grundsätze werden Soldaten regelmäßig beigebracht und verinnerlicht. Und anders als bei etwa der Polizei gibt es bei der Bundeswehr auch die Möglichkeit, Missstände anonym und vertraulich zu melden. Man wird sogar aktiv dazu angehalten.
Nachdem man zuvor für Enteignung und gegen Ausbeutung gekämpft hat, kann man beim Bund für einen Staat kämpfen, den man im Wesentlichen dafür verantwortlich hält 👍
vom demokratisch gewählten Parlament legitimierte
Legitimiert ist nicht unbedingt legal. Die Bundeswehr wurde wahrscheinlich missbraucht. Wenn wir das nicht offen ansprechen, haben wir nicht vor, das in Zukunft besser zu machen. Welcher Veteran möchte dafür gefeiert werden?
Der Veteranentag muss vom Volk kommen, weil es stolz auf seine Armee ist, und dankbar. Von Politikern verordnete Dankbarkeit hat einen ganz üblen Beigeschmack von Propaganda, insbesondere wenn sie Soldaten auf Einsätze schicken können, die nicht legal sind.
Diskutiert wurde, ob eine humanitäre Intervention, um gravierende Menschenrechtsverletzungen zu verhindern, eine Ausnahme vom Gewaltverbot darstellen kann. Damit wurde der NATO-Einsatz im Kosovokrieg 1999 gerechtfertigt. Allerdings wurde dies mehrheitlich kritisiert, sodass dies nicht als anerkannte Ausnahme gelten kann.
Puh, schwierig irgendwie… Man kann auch darüber streiten, ob die Reaktion auf das Vorkommnis in Zusammenhang mit Sender Gleiwitz angemessen war. Aber da können die Veteranen ja nix für.
Geht das zu weit? Wahrscheinlich, aber ich hoffe, es illustriert einen Punkt.
Geht auf jeden Fall zu weit, aber ich versteh deinen Punkt. Trotzdem hat kein Bundeswehrsoldat von dem Ich weiß jemals Befehle befolgt die zu einem Genozid führen. Stattdessen glaube ich, dass die Bundeswehr in Zukunft noch den ein oder anderen Genozid oder Angriffskrieg verhindern wird und sei es nur indem sie so stark und schlagkräftig ist, dass sich erst gar keiner traut über irgendeine fremde Grenze zu schreiten.
Du hast Recht, allerdings sollten wir Taten sprechen lassen und nicht Anerkennung.
Taten sind in der Tat wichtiger und fehlen oft (insbesondere bei den “kriegsversehrten”, also dauerhaft geschädigten Veteranen), aber wenn OP sofort zu den Nazis springt wenn Politiker etwas anerkennen wollen habe ich meine Zweifel, ob OP an den Taten Interesse hat.
Leider ist es nicht legal, Soldaten und anderen Mördern angemessene Taten zuteilwerden zu lassen.
Menschen die ihr Leben für Deutschland aufs Spiel setzen haben schon besonderen Dank verdient.
Und ich glaube wir sind weit davon entfernt zu einem millitaristischem Staat wie Preußen zu werden. Angesichts der Tatsache, dass die Bundeswehr eher ziemlich verrufen ist, scheint mir so ein Tag genau richtig um neue Leute anzuwerben und der Bundeswehr den Rücken zu stärken.
Menschen die ihr Leben für Deutschland aufs Spiel setzen haben schon besonderen Dank verdient.
Just FYi Leute, die in Straßenmeistereien unsere Autobahnen unterhalten, haben ein deutlich höheres Risiko in der Ausübung ihres Berufs umzukommen, als Soldaten. Wann Feiertag für Straßenwärter? /s
Was mMn der Bundeswehr helfen würde ihr Image zu verbessern, wäre die Rückbesinnung auf auf die Kernaufgabe, die militärische Verteidigung Deutschlands und seiner direkten Bündnispartner. Die letzten Jahrzehnte haben gezeigt, dass die BW eben auch eingesetzt wird, um Machtprojektion zu betreiben, zum Teil auch stellvertretend für die USA.
Warum soll ich als junger Mensch eine Karriere einschlagen, in der die Gefahr besteht, dass ich irgendwann versuchen soll in einem weit entfernten Land einem dem Westen positiv eingestellten Staat aufzubauen? Wie ist es attraktiv mitzubekommen, dass gar kein Staatsidentifikation in diesem Land existiert und man nicht nur gegen religiöse Fanatiker, sondern auch fehlende Motivation bei den einheimischen Rekruten kämpfen muss? Wie ist es attraktiv dann plötzlich aus dieser Stellung unverrichteter Dinge abgezogen zu werden und mit ansehen zu müssen, wie langjährigen einheimischen Kollegen und Freunden das dringend benötigte Asyl in Deutschland verwehrt wird?
Die BW braucht Rückendeckung, ja das stimmt. Aber das muss die Rückendeckung aus der Politik sein, dass man als Soldaty nicht für ein paar Gefälligkeiten zwischen Polikerys verheizt wird, sondern Auslandseinsätze durchdacht sind und klar der Verteidigung Deutschlands dienen. Und vor allem, dass das die nächsten paar Jahre/Jahrzehnte auch so bleibt. Dieses Vertrauen wurde mMn stückweise verspielt. Beginnend irgendwo im Kosovokonflikt, über unsere beinahe Beteiligung am Irak-Krieg, bis hin zum oben beschrieben Verlauf in Afghanistan.
Nazis, sie meinen Nazis
gibt weder die ursprüngliche Definition von Thomas “Verunsicherung der Bevölkerung” De Maiziere noch die von Ursula “Flinten-Uschi” von der Leyen her, die für den Veteranentag vorgebracht wurden.
Laut Ursel ist jeder, der im aktiven Dienst für die Bundeswehr ist oder ehrenhaft entlassen wurde Veteran, Hacker-Tommy hatte hier noch mindestens einen Auslandsseinsatz gefordert.
Militärkult ist auch ohne Naziverehrung kacke, aber hier gibts wenigstens kein allgemeines “deutsche Soldaten” rumgemurkse.
Was ich finde, was wir brauchen könnten, ist eine Fremdenlegion, ganz nach Französischem Vorbild.
Wir sind leider seit 2014 im Kriegsziel der Russen und Europa, die Freie Welt, ist auf dich allein gestellt. Da müssen wir leider, wieder eine andere Mentalität eingehen. Und dies sage ich, als früher Pazifist
Die Veteranen, die den Genozid im Balkan in den 90ern gestopt haben zum Beispiel. Oder welche gegen die Taliban und ISIS kämpften
Es gibt doch im Endeffekt keine Wehrmachtsveteranen mehr. Selbst wenn du dann als Volkssturm-Kindersoldat mit 16 noch in der Endphase eine Waffe in die Hand bekommen hast, bist du dann jetzt 80 Jahre nach Kriegsende 96. Statistisch bist du schon lange tot. Wir haben keine genauen Statistiken, aber die Zahlen waren schon vor einigen Jahren verschwindend gering, so dass das statistische Bundesamt sie nicht mehr genau ausweist:
https://schmalenstroer.net/blog/2023/01/wie-viele-ss-maenner-leben-noch/
Wir reden im Jahr 2021 über nur noch 57.027 Männer im entsprechenden Alter. 4 zusätzliche Jahre und Covid werden die Zahlen nicht gerade steigen gelassen haben. Wie der verlinkte Artikel so schön sagt: Irgendwann demnächst kommt der Tag, an dem kein SS-Scherge mehr lebt und das gilt auch für die Wehrmacht.
Da wir keinen Müllabfuhr-, Richter-, Kassierer-, Metzger- oder Arzthelfertag haben, erleben wir wohl eine Remilitarisierung der Gesellschaft.
Eher weil der Russische Bär wieder sein Imperium zurück haben will, und mehr.
Eher weil was? Ich gebe keinen Grund an sondern stelle nur die Militarisierung fest. Einen Grund wird es geben, aber nicht die russische Armee. Der Ukrainekrieg hat ihre Schwäche offenbart.
Nur weil die Russische Armee inkompetent und Barbarisch ist, dürfen wir sie nicht unterschätzen. Es ist außerdem nicht nur Russland. Es ist China und USA ebenso. Russland ist damit in Ordnung, alles zu tun, jegliche Kriegsverbrechen zu begehen und kindersoldaten zu schicken um ihr Imperium wieder zu errichten und zu erweitern.
Russland und China führen schon Jahre lang gegen uns Krieg. Nicht direkt, sondern Sabotage, Spaltung der Gesellschaft, Spionage, und und und.
Hast du mal geschaut, wem in Deutschland die Medien gehören? Wer da vorwiegend den russischen Einfluss sieht hat den Informationskrieg schon verloren.
Wie man an der Weltpolitischen Lage sieht, braucht es ein Mindestmaß an militärischer Stärke…
Das wir hatten und haben. Warum also der Veteranentag?
Ich bin Veteran.
GWDL6 vor einigen Jahren. Ich freue mich, dass ihr mir für mein unermüdliches Rumpimmeln auf dem Geschäftszimmer danken dürft, und hoffe auf reichlich Rabatte wie in den USA.
Da winke ich Dir doch glatt mal aus der Tür vom Versorgungstrupp gegenüber.
Was zum fick…